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Keine Parade 2015 – Dafür Musik im Nordpol am 02.05

Posted: April 17th, 2015 | Author: | Filed under: euromayday | Kommentare deaktiviert für Keine Parade 2015 – Dafür Musik im Nordpol am 02.05

In 2015 wird keine Euromayday Parade im Ruhrgebiet stattfinden. Stattdessen organisieren einige Ehemalige der vielen Vorbereitungskreise einen Abend im Nordpol am 02.05.

Wir starten mit einer Lesung (tba) und im Anschluss gibt’s Cocktails zur Musik einiger DJ_anes der vielen Euromayday.

Im folgenden findet ihr eine Zusammenfassung der Entwicklung des Euromayday Ruhr seit 2010. Der Euromayday ist nicht tot, aber es braucht für 2016 eine re-organisation. Wer immer sich den Titel nimmt kann ihn haben. Kommt vorbei am 02.05 wenn ihr Ideen für 2016 hab.

Metropolenträume in der Provinz, oder wie alles begann…

»Wo das geht, geht alles«, verkünden selbstbewusst die Planer_innen der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010. Und dieser Optimismus bestimmt die gesamte Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld der Kulturhauptstadt. Er soll sich auf die Bewohner_innen des Ruhrgebiets übertragen, Lust auf Zukunft machen und sie alle beim großen Kulturfestival 2010 umarmen. Die Macher_innen der Kulturhauptstadt kommunizieren Euphorie. Doch die Rede von der „Metropole Ruhr“ klingt wie eine Beschwörungsformel, die nur oft genug wiederholt werden muss, um den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Das Ruhrgebiet ist weit entfernt davon, eine urbane prosperierende Metropole zu werden. Daran wird auch das Projekt Kulturhauptstadt nichts ändern.

Die Entdeckung der Kreativwirtschaft

Mit der Kulturhauptstadt 2010 sind die Planer_innen des „Strukturwandels“ nun endgültig im Postfordismus angekommen. Sie propagieren »Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel«. Ein innovatives kulturelles Umfeldes soll als „weicher Standortfaktor“ gefördert werden und die neuen Wissensarbeiter_innen sowie die entsprechenden Firmen ins Ruhrgebiet locken. Umgekehrt soll die Abwanderung der als „kulturinteressiert“ identifizierten, qualifizierten Bevölkerungsgruppen verhindert werden. Damit ist auch die junge Medizintechnikabsolventin der Ruhr-Universität gemeint, die sich eher für elektronische Musik interessiert als für klassische Konzerte, nicht jedoch der Hartz-IV-Empfänger aus Bochum-Hamme. Denn der ist für den „Strukturwandel“ uninteressant.

Die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 bezieht sich positiv auf die Chancen der Wissensgesellschaft, einer Gesellschaft, die vollständig unter dem Kapitalverhältnis subsumiert ist. Im Diskurs um die richtige Strategie des „Strukturwandels“ präsentiert sich die Kulturhauptstadt 2010 mit einem ausgrenzenden und instrumentellen Kulturverständnis. Kultur dient lediglich als Werkzeug zur Wirtschaftsförderung, von der nur eine Minderheit profitieren wird. Öffentliche Kritik äußerte sich daran bisher lediglich als Warnung vor der Kommerzialisierung der Kunst. Um für die Kulturhauptstadt als strategisches Projekt des „Strukturwandels“ Akzeptanz zu schaffen und ihr Partizipationsversprechen glaubhaft erscheinen zu lassen, propagiert das konkrete Festivalprogramm „Kultur für alle“. Und tatsächlich scheint in dem großen Sammelsurium von Ereignissen der Kulturhauptstadt 2010 für alle etwas dabei zu sein, von bildender Kunst bis zur Bratwurstbude – auch für den Hartz-IV-Empfänger aus Bochum-Hamme.

Warum 2010?

Wir finden es wichtig, einen Kontrapunkt zum Wortgeklingel der Kulturhauptstadt zu setzen, die „Wandel durch Kultur“ verspricht, jedoch Kultur nur als Standortfaktor meint und Kreativität auf eine Geschäftsidee reduziert. Dabei wollen wir zeigen, dass die prekären Arbeitsverhältnisse in der Kultur- und Kreativwirtschaft mit den Problemen von Armut und Erwerbslosigkeit im Ruhrgebiet verbunden sind.

Warum Euromayday?

Der Euromayday hat einen Ort geschaffen, um die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu thematisieren und Betroffene und Aktivist_innen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammen zu bringen. Dies geschieht in Form einer Parade rund um den ersten Mai, aber auch im Jahresverlauf in Form eines Netzwerks, das sich in aktuelle Auseinandersetzungen einmischt. Die laute, bunte Tanzparade, die weitere verschiedene Aktionsformen ermöglicht, geht über die sonst üblichen Demonstrationsformen hinaus. Eine Parade ist eine Parade ist eine Parade. Sie ist keine Kampfdemonstration, sie ist kein Karnevalsumzug. Sie ist eine Menge von Menschen, die auf Straßen und Bürgersteigen unterwegs ist und Bilder produziert: sich selbst, die eigenen Lebensbedingungen, seine Nachbarschaften, seine Arbeit, seine Vorstellung vom Leben – es geht darum, das jeweils eigene ‚Sein‘ sicht- und hörbar machen. Eine Parade ist ein Ausbruch aus Gewohnheiten.

Made in Common – die Welt ist voller Reichtum und sie gehört uns allen!

Die Welt ist voller Reichtum! Und es sind die Menschen, die diesen Reichtum produzieren. Mit ihrem Wissen, das sie miteinander teilen, mit ihren Ideen und Leidenschaften, mit ihrer Arbeit. Doch über diesen Reichtum der Vielen bestimmen nur wenige, eignen ihn sich an und verknappen ihn künstlich. In diesem Sinne ist das Leben als solches heute produktiv geworden. Wenn das gesamte Leben zur Arbeit geworden ist, dann ist dieses Leben heute prekär.

Her mit dem schönen Leben!

Wenn das, was den Dingen ihren Wert gibt, in der gesamten Gesellschaft entsteht – im lebendigen Gemeinsamen – und Wissen und Kommunikation zu den wichtigsten produktiven Kräften werden, liegt es nahe, auch neue Formen von Einkommen und Teilhabe jenseits der Lohnarbeit zu fordern. Arbeiten und gleichzeitig zum Sozialamt gehen müssen, das darf nicht länger sein! Aus Angst vor Erwerbslosigkeit alles hinnehmen, auch Demütigung und Konkurrenz, darf nicht länger sein! Bedingungsloses Grundeinkommen wär’ schon mal was.

Öffentliche Gelder müssen allen Menschen, die hier leben, zu gute kommen! Kulturelle Infrastruktur muss in erster Linie soziale Infrastruktur sein! Dazu gehört ein Bildungssystem, das nicht selektiert, sondern fördert, ebenso wie ein schneller, bezahlbarer, öffentlicher Nahverkehr und eine umfassende Gesundheitsversorgung sowie die Finanzierung von z. B. Stadtteilzentren und Schwimmbädern!

Das Gemeinsame ist eine Ressource, auf die alle ein Anrecht haben. Das gilt auch transnational. Die Frage, was ein sinnvolles Gemeinwesen wäre, stellt sich auch auf europäischer Ebene. Der Bedrohung Griechenlands mit dem Staatsbankrott und der rassistischen Rhetorik von den „faulen Griechen“ stellen wir die Frage entgegen, wie eine tatsächlich solidarische Gemeinschaft innerhalb Europas und darüber hinaus aussehen könnte. In Deutschland würde niemand auf die Idee kommen, Mecklenburg-Vorpommern pleitegehen zu lassen und dort die DDR-Mark wieder einzuführen.

Alle Menschen sollen ihren Aufenthalts- und Wohnort frei wählen dürfen. Wir wollen eine solidarische Gesellschaft, die mit patriarchalen und rassistischen Gewalt- und Herrschaftsverhältnissen bricht.

Kommt nach vorne!

Die Arroganz der Macht kotzt uns an und wir werden nicht müde, unsere Kritik und unsere Forderungen auf die Straße zu tragen. Unsere Lebens-, Lern- und Arbeitsverhältnisse sind genauso verschieden wie unsere Wünsche und Träume. Das Fehlen von Sicherheiten und Garantien ist uns gemeinsam: Ob wir als Künstler_innen oder Reinigungskraft arbeiten. Ob wir akut von einer Betriebsschließung bedroht oder schon erwerbslos sind. Ob wir neben dem Studium als DJ unterwegs sind oder als neue Selbständige unser unternehmerisches Selbst vor uns her treiben. Dieses negative Gemeinsame wollen wir, trotz all unserer Unterschiedlichkeit, zu einem positiven Gemeinsamen wenden lassen, zu einem Recht auf ein gutes Leben. Es wird Zeit, unser Leben zurückzufordern. Der Euromayday ist die Aufforderung an Euch, dieses positive Gemeinsame zum Schwingen und Tanzen zu bringen. Wir wollen den Zumutungen unseres Lebens unsere Wünsche und Forderungen entgegen stellen und eine große Party auf der Straße feiern. Der Euromayday ist eine Einladung, um gemeinsam zu kämpfen und zu feiern. Wir wollen kein Klagelied singen, sondern Vorschläge zu einem anderen Gebrauch des Lebens machen.

Tanz den Verhältnissen!

All dies ist uns fünf Jahre lang gut gelungen. Nun wollen wir uns neuen Projekten, neuen Formen des Protestes zuwenden. Fünf Jahre Euromayday Ruhr – Tanz den Verhältnissen, weil Kapitalismus immer noch scheiße ist!


PM: Euromayday Ruhr: Tanzen, Politik und Spaß zum 5-Jahres-Jubiläum mit 500 Teilnehmer_innen

Posted: Mai 5th, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | 2 Comments »

Der Euromayday Ruhr hat am vergangenen Samstag zum fünften Mal im Ruhrgebiet stattgefunden, dieses Jahr wieder in Dortmund. Er verbindet Tanzen und Politik, Musik und Spaß und hat in diesem Jahr wieder etwa 500 Teilnehmer_innen angelockt. Inspiriert ist die Demonstrations-Parade durch die Proteste in Mailand, wo vor etwa fünfzehn Jahren erstmals am 1. Mai eine solche Parade der Prekären gefeiert wurde. Dort wie hier stehen nicht, wie sonst am 1. Mai üblich, die klassischen Arbeitnehmer_innen-Probleme und die Politik der Gewerkschaften im Vordergrund. Vielmehr werden die Probleme und Forderungen derjenigen in prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen thematisiert und Alternativen aufgezeigt. Da dazu die klassische Demonstration mit langatmigen Reden und Bratwürsten im Anschluss nicht passt, hat sich ein alternatives Format etabliert, das dieses Jahr unter dem Motto „Tanz den Verhältnissen“ mit viel guter Musik und kurzen Interviews durch Dortmund zog.

„Unsere Art der Demonstration ist bei vielen Anwohner_innen und in der Innenstadt wieder gut angekommen“, so Lech Kroz, einer der Organisator_innen des Euromayday. „An der ganzen Strecke wurden unsere Flyer interessiert entgegengenommen. Viele haben am Straßenrand mitgetanzt.“ Am Nordmarkt endete die Parade dann in einem großen Fest mit den Anwohner_innen, bei dem bis 21 Uhr gemeinsam getanzt und geredet wurde.

Zuvor war der Zug, der aus drei Soundsystems (Euromayday, All the Time und Netzwerk X) und einem „Sound Bike“ bestand, über die Kampstraße, durch die Hansa- und Leopoldstraße, am Arbeitsamt vorbei und durch die Nordstadt gezogen. Interviewt wurden zu Beginn Aktivist_innen der diesjährigen Blockupy-Aktionen gegen die europäische Sparpolitik sowie das Bündnis Recht auf Stadt Ruhr, welches aktuell an einem kritischen Positionspapier zur Stadt- und Regionalentwicklung arbeitet. Vor dem Arbeitsamt wurde dann später die Intitiative „Care Revolution“ vorgestellt, die in ihrem Manifest kritisiert, dass Pflegearbeit zum Spielball des Marktes geworden ist und sich an den Geschlechterverhältnissen nichts geändert hat. Eine Aktivistin von Labournet umriss daran anschließend, wie die Entwicklung des Niedriglohnsektors in den letzten Jahren zur Prekarisierung vieler Lebens- und Arbeitsverhältnisse beigetragen hat.

In der Mallinckrodtstraße zogen die Teilnehmer_innen nach einem kurzen Interview mit Aktivist_innen vom neuen Dortmunder Bündnis BlockaDO im Gedenken an den ermordeten Mehmet Kubaşık einige Minuten schweigend weiter.
Am Nordmarkt angekommen stellte ein Vertreter von Bodo die Normalität von Migration der immer wieder aufflammenden Fremdenfeindlichkeit gegenüber und sprach sich dafür aus, die Situation der Migrantinnen und Migraten zu verbessern, statt sich darauf zu beschränken, nur die Migration selbst zu verteufeln. Zum Abschluss stellten sich das Projekte free.de, das sich bereits seit über 20 Jahren für eine unabhängige und freie Kommunikationsinfrastruktur einsetzen, und der Nordpol als Treffpunkt in der Nordstadt vor.


Euromayday Ablauf und Route 2014

Posted: April 28th, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | 1 Comment »

Der Euromayday rückt näher. Hier eine kurze Übersicht über den geplanten Ablauf des Tages.

### Achtung Infos können sich noch ändern. Letztes Update: 30.04 / 16:00
### Aktuelles am Euromayday-Tag auch über Twitter oder auch Facebook

Start ist um 16:00 am Westentor Ecke Kampstraße. Die Route (pdf) führt dann über die Kampstraße durch die Innenstadt, machen dort auch einen kurzen halt und interviewen jemanden von Blockupy, um anschließend übers Burgtor in die Nordstadt abzubiegen. Dort tanzen wir kurz dem Arbeitsamt auf den Füßen rum und sprechen mit Labournet über prekäre Arbeitsverhältnisse und hören ein paar Infos zur Care-Revolution. Dann ziehen wir über die Schützen- zur Mallinckrodtstraße. Nach einem Interview zum dann schon vergangenden Blockado Aktionstag wollen wir einer Schweigeminute vor dem Kiosk in dem Mehmet Kubaşık vom NSU ermordet wurde einlegen. Im Anschluss geht es über die Münster- und dann Lotzringstraße zum Nordmarkt. Hier findet die Abschlussveranstaltung statt bei dem wir unter anderem mit jemandem vom Nordpol sprechen wollen sowie mit Free. de über Überwachung und Bodo über die Migration. Mit viel politischer Musik und Raum den eigenen Ideen Ausdruck zu verleihen.

Musikalisch wird die Parade begleitet von einigen Soundsystems:

  • Euromayday Sound System mit
    • SupaKool Gang (Funky Party Breaks/Mashup/HipHop)
    • Julian Kruse (TechHouse/Minimal/Electroswing)
    • DJ Ece (Oriental/Euro – Mix/Klezmer, Balkan)
  • Beatplantation
  • AllTheTime Truck
    • stefan aretz (odonien_koeln)
    • podiwin ( additives farbsystem_köln)
    • andre rother (all the time)
    • sergej pribytkov (all the time)
    • thomas thomason (things.you.like)
  • Netzwerk-X  Liveband

Und wer am Ende noch Lust hat richtig feiern zu gehen der muss nur vom Nordmarkt 100 meter die Braunschweigerstraße lang, wo ab 22:00 im KCR die Partysane statt findet.

PS: Nicht vergessen, am 1.Mai heißt es Gemeinsam gegen Nazis!

PPS: Der Euromayday ist eine politische Veranstaltung, und wird als solche von der Polizei begleitet. Bitte haltet euch daher an die Auflagen die wir am Anfang verlesen werden.


(en) Euromayday Ruhr 2014

Posted: April 23rd, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | Tags: , , | Kommentare deaktiviert für (en) Euromayday Ruhr 2014

Euromayday is a colourful parade against precarious living and working conditions. It is a stage to dance your rage out and to call for a different world. It is a stage for new ideas.
Everybody is encouraged to join with actions, proclamations and to place his oder her own topics themed “Dance against…”.
In 2014 we realise that:

  • The European crises are not over, they are even getting worse.
  • the forced saving has increasingly inhuman consequences
  • more people ruin their lives under precarious working conditions and do not earn enough for a good life
  • the discussed minimum wage is too low
  • European frontier surveillance becomes increasingly brutal
  • ten years after the implementation of Harz IV the welfare recipients are more and more harrassed
  • capitalism produces more and more underdogs
  • the right wing demagogues, sexists, racists and fascists act louder and more impudently

We want something different. We want:

  • a juster distribution of society’s wealth!
  • a lived and worldwide solidarity!
  • true participation of everybody instead of symbolic politics!
  • global freedom of movement for all people and not just for those with the “right passports”!
  • affordable living space for everybody!
  • the end of all mass surveillance and the right to runa self-determined life
  • a basic income without conditions!
  • Nazis on the moon!

And for what do you want to dance for? Take part, intervene and take action in Dortmund on the 3rd of May – 4 pm Westentor (Königswall/Kampstr.).
5 years Euromayday Ruhr – Dance against the conditions! Because capitalism is still a crap!


Info 1 – Euromayday Ruhr 2014 – Tanz der Ordnungswut

Posted: April 19th, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | Tags: , , | 1 Comment »
Am Samstag, dem 3. Mai 2014, findet der fünfte Euromayday Ruhr statt. Unter dem Motto „Tanz den Verhältnissen“ rufen die Organisator_innen dazu auf, sich an der bunten Protestparade durch die Dortmunder Innen- und Nordstadt zu beteiligen. Und auch Tanz und Musik sind Teil der Protestkultur, auch wenn die Dortmunder Polizei das anders sieht und strenge Auflagen fordert.
Der Euromayday ist keine gewöhnliche Mai-Demonstration, sondern will die eingefahrenen Pfade von Funktionärsreden, Latschdemos und Würstchenständen verlassen. Die Parade thematisiert jedes Jahr in Interviews prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen derer, die keine starke Lobby haben und bringt Forderungen nach einem guten Leben für alle auf die Straße.
Im Jahr der Europaparlamentswahl liegt der Fokus der Veranstaltungen auf Forderungen nach einem Ende der Spardikate in allen europäischen Ländern, aber auch auf einem Ende des tödlichen Grenzregimes an den EU-Außengrenzen. Globale Bewegungsfreiheit für alle braucht nicht nur lokale Veränderungen wie bezahlbaren Wohnraum (auch für diejenigen, die den Vermieter_innen nicht gefallen), sondern auch die Möglichkeiten der aktiven Teilhabe an einer solidarischen Gesellschaft ohne Überwachungsdruck, weder durch Ämter noch durch Geheimdienste.
Der Aufruf und das Motto des Euromayday sind dabei gewollt offen gehalten. Der Titel „Tanz den ___“ oder „Tanz der ___“ kann und wird von allen Teilnehmenden mit eigenen Ideen gefüllt, es gibt keine gemeinsame Klammer, der sich unterworfen werden muss, solange die eigene Forderung nicht die Unterwerfung anderer impliziert.
Dieser Idee nicht anschließen wollen sich die Ordnungsbehörden der Stadt Dortmund. Nachdem im letzten Jahr der Euromayday trotz überflüssiger Einschränkungen durch Auflagen, die teilweise gewalttätig durchgesetzt wurden (siehe http://euromayday.noblogs.org/post/2013/05/06/euromayday-ruhr-2013-ruckblick-und-zusammenfassung/ ), in einem friedlichen und fröhlichen Fest auf dem Nordmarkt endete, hat die Polizei in einem ersten Kooperationsgespräch, das die Organisator_innen eingefordert haben, wieder Repressionen angekündigt.
So soll die bereits mehrfach gerichtlich bestätigte Formfreiheit der Veranstaltung wieder mit der Stoppuhr eingeschränkt werden und bei der Abschlusskundgebung auf ein exaktes 50/50-Verhältnis von Rede und Musik geachtet werden. Das Ende des Euromayday soll also wie bei anderen Veranstaltungen durch trockene Reden zwangsweise herbeigeführt werden statt tanzenden Protest und Musik mit Statements als politische Äußerungen anzuerkennen.
Außerdem wurde angekündigt, die Getränkekontrollen wieder durchzuführen, die bereits im letzten Jahr zu unverhältnismäßigen Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen einer Flasche Bier geführt haben.
Das Organisationsteam des Euromayday lehnt diese Ordnungspolitischen Maßnahmen ab und wird gegenbenfalls juristisch gegen den Versuch der Einflussnahme vorgehen.

Aufruf zum Euromayday 2014 – Tanz den Verhältnissen!

Posted: März 21st, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | Kommentare deaktiviert für Aufruf zum Euromayday 2014 – Tanz den Verhältnissen!

Der Euromayday ist eine bunte Parade gegen die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Er ist eine Plattform, um die Wut rauszutanzen und eine andere Welt zu fordern.

Er ist eine Plattform für Ideen – alle sind aufgefordert, sich mit Aktionen und Aufrufen zu beteiligen und unter dem Motto „Tanz den …!“ ihre eigenen Themen einzubringen.

2014 stellen wir fest: Europas Krisen sind nicht vorbei – sie spitzen sich nur zu!

  • die Spardiktate haben immer unmenschlichere Konsequenzen
  • immer mehr Leuten arbeiten sich unter prekären Bedingungen kaputt und haben trotzdem zu wenig zum guten Leben
  • der diskutierte Mindestlohn ist zu niedrig
  • die Grenzüberwachung an den EU-Außengrenzen wird immer brutaler
  • zehn Jahre nach der Einführung von Hartz IV werden Bezieher_innen von Sozialleistungen immer stärker drangsaliert
  • der Kapitalismus produziert immer mehr Verlierer_innen
  • die Rechtspopulist_innen, Sexist_innen, Rassist_innen und Faschist_innen werden immer lauter und dreister

Wir wollen was anderes:

  • eine gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums!
  • gelebte weltweite Solidarität!
  • wirkliche Teilhabe aller statt Symbolpolitik!
  • globale Bewebungsfreiheit für alle, nicht nur für die mit den „richtigen Pässen“!
  • bezahlbaren Wohnraum für alle!
  • Schluss mit Überwachung – für ein selbstbestimmtes Leben!
  • das bedingungslose Grundeinkommen wär’ schon mal was!
  • Nazis aufn Mond!

Und wofür tanzt ihr? Beteiligt euch, mischt euch ein, macht Aktionen! Tanz den ___

am 3. Mai 2014 in Dortmund – 16 Uhr ab Westentor

5 Jahre Euromayday Ruhr – Tanz den Verhältnissen, weil Kapitalismus immer noch scheiße ist!


Unterstützt den Euromayday Aufruf. Schreibt eine Mail an euromayday et riseup.net


Euromayday 2014 findet statt!

Posted: Februar 26th, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | Kommentare deaktiviert für Euromayday 2014 findet statt!

Der Vorbereitungskreis hat sich vergrößert, so dass wir beschlossen haben auch 2014 wieder einen Euromayday zur organisieren. Mehr als Plattform und weniger als zentral organisierte Veranstaltung.

Trotz allem gibt es mehr zu tun, als wir mal eben stemmen können. Deswegen werden weitere Helfer_innen dringend gesucht.

Das nächste Vorbereitungstreffen ist am Dienstag den 04. März um 19:30. Wieder im Tarante Babu.

 

 


Euromayday Ruhr 2014 – 2nd Call for Support

Posted: Januar 28th, 2014 | Author: | Filed under: 2014 | 1 Comment »

TL;DR: Ist der Euromayday 2014 noch zeitgemäß? Die Beteiligung an den Vorbereitungstreffen macht wenig Hoffnung. Wir suchen Leute die Lust haben mit zu organisieren. Sei es in der Vorbereitungsgruppe oder in ihren eigenen Kreisen. Nur wenn ihr den Euromayday 2014 mit gestaltet, wird er nochmal stattfinden. Das nächste Treffen findet am 11.02.2014 im Tarante Babu in Dortmund statt. Oder schreibt an euromayday@riseup.net wenn ihr eine Meinung habt.

>> Was bisher geschah

Der Euromayday Ruhr findet seit 2010 jährlich um den ersten Mai im Ruhrgebiet statt. Anfangs stand die Kritik an der Kulturhauptstadt im Mittelpunkt:  An der von  Marketinginteressen getriebenen Konstruktion einer Metropole Ruhr zur Identifikation, an der Instrumentalisierung einer »Kreativenklasse«, an einer elitären Organisation mit dem Hang zu überflüssigen Großprojekten. Gleichzeitig entstanden in vielen Ländern Europas Bewegungen prekär Beschäftigter und prekär lebender Menschen. Der Euromayday war dort und hier der Versuch, eine eigene Meinung zu formulieren und die Vielfalt dieser Meinungen bunt und laut auf die Straße zu tragen.

Seit 2010 ist viel passiert, der Euromayday Ruhr hat auch in den Jahren dazu aufgerufen, eigene Wünsche (»Her mit dem schönen Leben«) und Protest zu fomulieren (»Kommt nach vorne«). Eine dauerhafte Bewegung der Prekarisierten hat sich aber hier wie auch im Rest Europas, der teilweise wesentlich stärker unter den Folgen der Krise und mieser Politik leidet, jedoch nur temporär etabliert.

>> Obs noch weiter geht?
2014 stellen wir als Euromayday-Vorbereitungsgruppe die Frage, ob es noch Sinn macht, so ein Event zu organisieren. Der Tenor lautet: »Die Luft ist doch raus.« »Mit 5–10 Leuten lässt sich kein Euromayday organisieren, und die Beteiligung von anderen Gruppen mit eigenen Aufrufen und Aktionen hat beständig nachgelassen.«

Wir tendieren gerade dazu, den Euromayday nicht stattfinden zu lassen – außer es hat noch jemand Bock mitzumachen.

Gründe gibt es. Vielen gefiel das Fest auf dem Nordmarkt im letzten Jahr. Aber bringt es das, wenn nichts daraus wird? Die Auswirkungen der Krise sind in vielen Regionen dramatisch, die Prekarisierung nimmt zu statt ab, in Deutschland wächst der (Alltags-)rassismus gegen jene, die mit ihren Wünschen hierherkommen. Solidarität gibt es kaum.

>> Macht ihr irgendwas?!

Hat jemand eine Idee für eine Aktion auf dem Euromayday 2014? Lust, einen Wagen zu organisieren? Lust, Werbung zu machen, vielleicht auch abseits einer linken Subkultur? Gibt es noch jemanden, der nicht nur zum Tanzen kommen möchte, sondern auch mal für ’n paar Stunden das Sicherheitsband am LKW festhält?

Meldet euch, wenn ihr Ideen habt. Es braucht nicht nur (aber auch!) Leute, die alle paar Wochen im Vorbereitungskreis diskutieren. Auch mit Unterstützung von Gruppen, die autonom einen Wagen, einen Aufruf, einen Soli-Cocktailabend, eine Mobi-Veranstaltung oder eine kreative Aktion während der Parade machen, kann der Euromayday stattfinden. Zwei Monate Arbeit für einen lustigen Tanznachmittag, für den wir einen Aufruf schreiben, den keiner liest – darauf haben wir keinen Bock. Aber wenn ihr mitmacht, sind wir auch dabei.

Das nächste Treffen findet am Dienstag den 11. Februar im Taranta Babu in Dortmund statt.


Euromayday 2014 – Ja oder Nein? Wir laden ein.

Posted: Januar 3rd, 2014 | Author: | Filed under: euromayday | Kommentare deaktiviert für Euromayday 2014 – Ja oder Nein? Wir laden ein.

2014 startet, und schon im Dezember begann die Diskussionen im Euromayday-Vorbereitungskreis: Sollen wir’s nochmal machen oder nicht? Kommt vorbei und bringt euch ein (vor allem, wenn ihr meint, dass es sich lohnt)

Warum?

Der Euromayday soll ein Versuch sein, am 1. Mai eine andere Perspektive auf die Straße zu tragen. Die Perspektive derjenigen, die nicht vertreten werden vom Klüngel zwischen Gewerkschaften und Parteien, und auch derjenigen, die sich davon nicht vertreten lassen wollen. Es geht um diejenigen die in prekären Lebens- und Arbeitssituationen stecken, die keine Beachtung finden oder mit Absicht ausgegrenzt sind.

Dabei war und ist der Anspruch, dass der Euromayday keine kanalisierte Wut-Bürger_innen-Veranstaltung sein soll, sondern eine bunte Parade. Der Euromayday versucht mit der Form kurzer Interviews gepaart mit viel guter Musik das Konzept der Latsch-Demos zu überwinden und Protest mit Spass auf die Straße zu tragen. Dabei wurde er bisher von einem Bündnis aus Organisationen und Einzelpersonen gestaltet. Dieses Bündnis zu (re-)aktivieren ist das Ziel unseres ersten Treffens am 20. Januar 2014 im Taranta Babu.

Was war?

2013 fand der Euromayday zum vierten Mal im Ruhrgebiet statt. In Dortmund führt die Route vor allem durch die Innenstadt in den Norden, wo Arbeitsmigration, Armut aber auch der NSU-Mord thematisiert wurden. Die ausgedehnte Abschlusskundgebung auf dem Nordmarkt hat, nach einigen Auseinandersetzungen mit den Ordnungsbehörden, insbesondere Dank der musikalischen Begleitung durch die Leute von der Beatplantation viel Spaß gemacht.

Einen Bericht findet ihr hier.

Was wird?

Soll der Euromayday Ruhr nochmal stattfinden? Was lässt sich besser machen? Wo könnte man es besser machen? Wie lässt sich die Energie besser mitnehmen?

Nach ersten Diskussionen kam die Idee auf, dem Euromayday 2014 eine internationale Perspektive zu geben. Den Blick zu richten auf die Verläufe der Krisen in Europa – aber auch darüber hinaus.

Vier Monate stehen für die Vorbereitung zur Verfügung. Es gibt genug Möglichkeiten, sich auch mit Kleinigkeiten einzubringen. Habt ihr ne Meinung oder Lust den Euromayday zu gestalten?

20.01.2014 – 19 Uhr – Taranta Babu

Einen guten Start ins Jahr wünscht,
der Euromayday Ruhr Vorbereitungskreis


UmFairteilen reicht nicht!

Posted: September 12th, 2013 | Author: | Filed under: euromayday | 2 Comments »

aus einem kritischen Flugblatt zur „umfairteilen“ Demo am 14.9. in Bochum.

Wir müssen reden…

…weil Kapitalismus schon immer scheiße ist & UmFairteilen nicht ausreicht! Diese Krise macht wieder einmal deutlich, dass Kapitalismus und dauerhafter allgemeiner Wohlstand einfach nicht zusammen gehen.

Besonders Deutschland hat die Kosten und Auswirkungen der Krise lange auf andere abgewältzt. Es wird mit reichlich Stolz auf den eigenen Verzicht der nationale Standort verteidigt. Hierfür werden gerne Arbeitszeitverlängerungen, Nullrunden und andere Einschnitte in Kauf genommen.

Doch die Krise kommt auch in Deutschlang an. Nun stellen auch diejenigen, die sich der oben beschriebenen Wohlstands-Illusion über Jahrzehnte bequem hingaben fest, dass der Wohlfahrtsstaat im Kapitalismus auf Dauer keinen Platz hat.
 

Kapitalismus heißt Krise

Mitten in der Krise ruft ein UmFairteilen-Bündnis den Staat zur Hilfe, er möge Reiche höher besteuern. Es wird an die Parteien und politischen Spektren appelliert, die Hartz IV und andere Schweinereien eingeführt haben, sie mögen den Klassenkampf von oben doch etwas sozial verträglicher führen.

Dabei werden grundsätzliche Problematiken, interessante Forderungen und mögliche Handlungsweisen erst gar nicht betrachtet: Die Verteilung von gesellschaftlicher Macht, die Rolle des Staates, die Forderung nach freien Migrationsbewegungen und vor allem mögliche Widerstandsformen gegen Verarmung und eine autoritäre Krisenpolitik!

Der ständige brutale Angriff und die Zerstörung sozialer Garantien und demokratischer Rechte hat vor allem zum Ziel das System Kapitalismus zu sanieren um dessen vorherige Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Daran ändert auch eine Vermögenssteuer nichts.

Wir müssen handeln…

…weil wir es unerträglich finden, denjenigen die Wähler*innen zu organisieren, die Hartz IV & Co eingeführt, Kriege begründet, das Asylrecht abgeschafft haben und alles dafür tun, den Kapitalismus zu sanieren.

Unsere Ansätze gehen in eine andere Richtugn. Wir wollen soziale Kämpfe gegen eine Verarmungs- und Privatisierungspolitik europa- und weltweit solidarisch zu führen und miteinander solidarisch zu handeln.

Dazu sollten wir uns öffentlich Plätze wieder aneignen, sie besetzen, Zwangsräumungen verhindern, Stromsperren umgehen, Großdemonstrationen, Selbstverwaltung- und Selbsthilfe organisieren, die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen laut werden lassen, eine solidarische Ökonomie und Generalstreik praktisch werden lassen.

Umverteilen reicht nicht – lasst uns handeln