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In der Hoffnung auf ein besseres Leben – Veranstaltung am 10.12.2012 19:30 bei Bodo

Posted: November 8th, 2012 | Author: | Filed under: > workspace, 2012 | 2 Comments »

Südosteuropäische Arbeitsmigration im Konflikt mit Bürokratie und Stammtisch – Eine Diskussionsveranstaltung des Euromayday Ruhr

Die Vertreibungskampagne gegen ArbeitsmigrantInnen aus Südosteuropa in der Dortmunder Nordstadt hält an. Polizei, Verwaltung und Medien zeichnen ein Bild der Bedrohung welches am Alltagsrassismus der Mehrheitsgesellschaft anschließt: „Horrorhäuser“, „Anstieg der Kriminalitätsrate“ und „Straßenstrich“ sind die Schlagworte.

Mit dem EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien immigrieren Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland – auch nach Dortmund. Doch wer sind eigentlich diese Menschen, die sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf die Reise machen? Was sind ihre Wünsche, ihre Träume, die Widerstände und Wirklichkeiten, auf die sie stoßen?

Der Euromayday Ruhr setzt sich seit 2010 mit prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen im Ruhrgebiet auseinander. Dieses Mal lädt er in Kooperation mit dem Straßenmagazin bodo und der Beratungsorganisation für SexarbeiterInnen Madonna e.V. zu dem Versuch ein, eine neue Perspektive in der Debatte um die ArbeitsmigrantInnen aus Rumänien und Bulgarien einzunehmen. Es soll darum gehen, die Situation der Menschen zu beleuchten, den ordnungspolitischen Umgang der Behörden darzustellen und die Überlebensstrategien der Betroffenen, die hier sein, aber nicht hier leben dürfen, zu diskutieren. Am Ende dreht sich alles um die Frage, wie das Recht auf ein gutes Leben für alle durchgesetzt werden kann.

Die Veranstaltung findet am 10.12.2012 um 19.30 Uhr bei bodo e.V., Schwanenwall 36–38 in Dortmund statt.

Flyer – EMD Workspace – Migration 10.12.2012


Antifa Camp und Demo in Dortmund

Posted: August 14th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Kommentare deaktiviert für Antifa Camp und Demo in Dortmund

Vom 24.08 bis zum 2.9 wird es in Dortmund ein Antifacamp geben, um den alljährlichen Aktionswochen der Nazis in Dortmund aktiv zu begegnen. Die Euromayday-Gruppe ruft dazu auf sich an dem Camp zu beteiligen.

Das bundesweite Antifacamp ist eine direkte Intervention gegen den Naziaufmarsch zum Antikriegstag am 1. September und die von den Nazis ausgerufenen “Aktionswochen”. Es wird Raum schaffen, um bundesweit Erfahrungen austauschen und um antifaschistische Kämpfe praktisch anzugehen. Durch Aktionen in den Stadtteilen und inhaltliche Workshops werden Themen wie gesellschaftlicher und staatlicher Rassismus mit Antinaziarbeit verknüpft. Darüber hinaus soll die soziale Frage klar antiautoritär und antifaschistisch gestellt und progressive antimilitaristische Akzente gesetzt werden.

Das Antifacamp dient auch der Vorbereitung für Aktionen gegen den Naziaufmarsch der am 1.9. stattfinden soll. Auch mit den Bündnissen die sich der Demo entgegen stellen wollen erklären wir uns solidarisch.

Kommt nach Dortmund und beteilgt euch!


Abschluss PM: Gelungener Mix aus Straßenparty und politischer Demonstration beim »Euromayday Ruhr«

Posted: Mai 1st, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Kommentare deaktiviert für Abschluss PM: Gelungener Mix aus Straßenparty und politischer Demonstration beim »Euromayday Ruhr«

Rund 900 Menschen demonstrierten tanzend am Vorabend des 1. Mai beim »Euromayday Ruhr« vom Haupbahnhof durch die Bochumer Innenstadt zum Springerplatz. Der »Euromayday«, die Parade der Prekarisierten, mit Musikwagen, DJs und Kostümen, fand zum dritten mal im Ruhrgebiet statt. 2010 und 2011 in Dortmund am 1. Mai und in diesem Jahr in Bochum als Maivorabend-Demonstration. Anders als traditionelle Demonstrationen am 1. Mai, hat der »Euromayday«, der seit mehren Jahren in vielen Städten Europas stattfindet, eher den Charakter einer politischen Love-Parade. Das Ziel ist auf prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse aufmerksam zu machen und die Betroffenen zusammen zu bringen, um gemeinsam Veränderungen einzufordern.
Ein breites Spektrum von über 40 Gruppen, Organisationen und Institutionen unterstützten die Demonstration – Von Antifa-Gruppen, über den Kulturbahnhof Langendreer bis hin zur ver.di-Jugend NRW.

Das diesjährige Motto »Made in Common« bezog sich auf die Verteidigung sozialer Infrastruktur gegen die Kürzungsprogramme, und das »Gemeinsam werden« im Widerstand gegen prekäre Lebens-, Arbeits- und Lernverhältnisse. Auf 5 Zwischenkundgebungen entlang der Demontrationsroute, berichteten verschiedene InterviewpartnerInnen des »Euromaday«, u.a. zu Themen wie der Arbeitssituation von Sexarbeiterinnen (Madonna e.V., Bochum), neue Obdachlosigkeit in Griechenland als Folge der Eurokrise (BODO e.V., Bochum/Dortmund) oder ein im Herbst in Dortmund geplantes Aktionscamp gegen Neonazis (Antifaschistische Jugend Bochum).

Gegen Ende der Demonstration begrüßten einige antifaschistische AktivistInnen den Demonstartionszug vom Dach des ehemaligen Hotel Eden, mit Transparenten und einem Feuerwerk. Auch in 2012 war der »Euromayday Ruhr« wieder ein gelungener Mix aus Straßenparty und politischer Demonstration.

Erste Bilder finden sich bei bo-alternativ.de und gunwalt.de


Info Zusammenfassung

Posted: April 27th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Kommentare deaktiviert für Info Zusammenfassung

„Mayday, Mayday“ ist das Signal, welches in Seenot geratene Schiffe aussenden. Seit einigen Jahren gibt es am 1. Mai Mayday-Paraden in vielen Städten Europas. Der Euromayday soll einen Ort schaffen, um die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu thematisieren und Betroffene und Aktivist*innen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammen zu bringen. Die Form einer lauten, bunten Tanzparade geht dabei über die sonst üblichen Demonstrationsformen hinaus.

Der Euromayday-Ruhr 2012 – in diesem Jahr am Vorabend des 1. Mai in Bochum – wird super, glauben wir. Wir sind begeistert von dem Feedback, dass wir in den letzten Monaten bekommen haben. Über 40 Initiativen und drei Soundsystems unterstützen die Parade. Im Folgenden wollen wir euch über den Stand de Dinge informieren.

Route

Der Euromayday-Ruhr startet am 30. April 2012 um 19 Uhr auf dem Buddenbergplatz (HBF-Südausgang) und endet gegen 22 Uhr auf dem Springerplatz. Partei- und Nationalfahnen sind natürlich nicht erwünscht. Die komplette Route findet ihr bei Google Maps.

Motto

Motto des Aufrufs und inhaltliche Klammer der diesjährigen Euromayday Parade lauten: »Made in Common«. Warum wir damit nicht nur dem Slogan »Made in Germany« der kommerziellen Tanzveranstaltung »Mayday« in der Dortmunder Westfalenhalle widersprechen, und was genau gemeint ist erläutert der Interviewbeitrag »Made in Common!?«. Einen weiteren Versuch der inhaltlicher Auseinandersetzung liefert das Interview »Keine Beteiligung an einer Spardebatte« mit den Ruhrbaronen. Außerdem freuen wir uns über den Artikel »Parade der Prekarisierten« in der :bsz (Bochumer Stadt und Studierenden-zeitung), der Hintergründe des „ursprünglich aus Italien stammenden Polit-Straßenspektakels“ beleuchtet.

Lineup

Der Euromayday ist eine Parade, keine Latschdemo. Deswegen wird die Musik nicht von langen Reden vermeintlich wichtiger Menschen unterbrochen, sondern wir führen kleine Interviews mit Menschen die von ihrer Arbeit in und mit prekären Lebensverhältnissen berichten, u.A.:

Kultur live gibt es auf dem Euromayday natürlich auch. Es wird gleich vier Beschallungsquellen geben, die die 3 km Fußweg untermalen werden. Diesmal sind zwei Soundsysteme vom Euromaydaybündnis organisiert und spielen Elektro, Drum & Bass, Cumbia, Balkan, Mestizo. Auf dem zentralen Bündniswagen sorgen DJ Funkyflexx (Bassassissins) und DaTaIsm für elektronische Beats. Auf einem weiteren Wagen wird diesmal ein Team um DJ Brassputim (Schwarze Katze Weisser Kater) und DJ Tommy bei den Freund_innen nicht-elektronische Musik für Stimmung sorgen. Zusätzlich werd feelvergnügen und beatplantation wieder mit einem eigenen Musikbulli-Soundsystem vor Ort sein und wir freuen uns, dass mit der Sambagruppe auch eingängige Livebeats vertreten sind.

Da es vermutlich am Montag zum Ende des Euromaydays, wenn die Füße lahm werden, zu kalt (hoffentlich aber nicht feucht) sein wird, um wie erst gedacht im Westpark den Abend ausklingen zu lassen, laden wir außerdem alle, die noch nicht wissen wo sie in den Mai feiern sollen, zur After-showparty mit Cocktails und veganer VoKü (“Volxküche”) in’s Soziale Zentrum Bochum (Josephstr. 2) ein.

Erster Mai

Da der Euromayday in diesem Jahr als „Vorabenddemo“ konzipiert ist, bleibt der 1. Mai frei für das schöne Leben. Wer an dem Tag trotzdem auf die Straße gehen will, dem bietet sich ein breites Angebot an demonstrativen Aktivitäten. Auszugsweise wollen wir die traditionelle 1. Mai-Demo in Wuppertal an dieser Stelle ganz herzlich grüßen, sowie auf die antifaschistischen Gegenaktivitäten rund um den geplanten Naziaufmarsch am in Bonn hinweisen.

Termine

Der Euromayday ist eine offene Parade – alle sind eingeladen, ihre Prekarisierungserfahrungen, Aneignungskämpfe, Ideen und Forderungen einzubringen. Ob mit Kostümen, Schildern, Tänzen, Musik oder anderem ist jedem und jeder selbst überlassen. Ein für alle offener lastminute Bastelnachmittag zur Erstellung von Bannern, Sprechblasen und vielem mehr findet am Freitag, den 27. April, ab 16 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum statt. Dort liegen auch die allerletzten Plakate, Flyer und Aufkleber aus. Und weil nach dem Euromayday auch vor dem Euromayday ist laden wir bereits jetzt für Montag, den 14. Mai, zu einem Nachbereitungstreffen ein.


Euromayday Kultur

Posted: April 25th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Kommentare deaktiviert für Euromayday Kultur

Auf dem Euromayday am 30.04. ab 19.00 Uhr in Bochum wird Kultur eine zentrale Rolle spielen. Wir wollen fragen wie eine Kultur aussehen könnte, die die Menschen selbst machen, welche Ideen und welche Hindernisse es gibt. In Duisburg gibt es seit einiger Zeit die Gruppe „Du it Yourself„, die für ein unabhängiges Kulturzentrum kämpft. In ihrem Selbstverständnis heißt es:
„Frei nach dem Motto „Do it Yourself!“ wollen wir eine Bewegung in Gang setzen, die in dieser Stadt Räume erobert. Um Jugendkultur Raum zu geben. Um freie Entfaltung des Individuums zu ermöglichen. Um kreative Freizeitgestaltung zu fördern. Und um sozialem wie politischem Engagement im Allgemeinen wieder seinen nötigen Spielraum zu verschaffen. Wir wollen Orte aufbauen, an denen Menschen ihre verschiedenen Lebensstile, ihre Kreativität, Wünsche und Bedürfnisse ungestört ausleben können. Und zwar unter Selbstverwaltung und abseits gesellschaftlicher und kommerzieller Zwänge. Wir geben uns nicht länger mit leeren Versprechungen oder inakzeptablen Verlegenheitsangeboten der Stadt zufrieden – wir nehmen unsere Sache jetzt selbst in die Hand!“

Im weiteren Verlauf der Parade werden wir auch einen Vertreter der Rottstr. 5 Interviewen. Die Rottstr. 5 ist gleichzeitig Galerie, Bühe, Forum, Atelier und Kunstverein und steht dabei ohne große Institutionen der Kulturpolitik im Rücken da. Dabei wollen wir auch die weit verbreiteten prekären Arbeitsbedingungen von freien Künstler_innen besprechen.

Für Beschallung ist gesorgt

Kultur live gibt es auf dem Euromayday natürlich auch. Es wird gleich vier Beschallungsquellen geben, die die 3 km Fußweg untermalen werden. Diesmal sind zwei Soundsysteme vom Euromaydaybündnis organisiert und spielen Elektro, Drum & Bass, Cumbia, Balkan, Mestizo. Auf dem zentralen Bündniswagen sorgen DJ Funky Flexxx (Bassassissins) und DaTaIsm für elektronische Beats. Auf einem weiteren Wagen wird diesmal ein Team um DJ Rasputin (Schwarze Katze Weisser Kater) für bei den Freund_innen nicht-elektronische Musik für Stimmung sorgen. Zusätzlich wird feelvergnuegen wieder mit einem eigenen Musikbulli-Soundsystem vor Ort sein und wir freuen uns, dass mit der Sambagruppe auch eingängige Livebeats vertreten sind.

Da es vermutlich am Montag zum Ende des Euromaydays, wenn die Füße lahm werden, zu kalt (hoffentlich aber nicht feucht) sein wird, um wie erst gedacht im Westpark den Abend ausklingen zu lassen, laden wir außerdem alle die nicht wissen wo sie in den Mai feiern sollen, zur Aftershowparty mit Cocktails und veganer VoKü („Volxküche“) in’s Soziale Zentrum Bochum ein.


Euromayday in der Presse

Posted: April 24th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Tags: | Kommentare deaktiviert für Euromayday in der Presse

Heute gab es nochmal zwei Berichte über den Euromayday in Bochum in verschiedenen Medien:

  1. in der Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung
  2. Und bei der ruhrbaronen findet ihr ein Interview, dass auch für den Coolibri gedacht war

Updates zur Route / Interviewpartner_innen

Posted: April 23rd, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Tags: | Kommentare deaktiviert für Updates zur Route / Interviewpartner_innen

Der Euromayday ist eine Parade, keine Latschdemo. Deswegen wird die Musik nicht von langen Reden vermeintlich wichtiger Menschen unterbrochen, sondern wir führen kleine Interviews mit Menschen die von ihrer Arbeit in und mit prekären Lebensverhältnissen berichten.

Ablaufplan

Zum Start wird es neben dem organisatorischen Pflichtprogramm noch in Interview mit der Euromayday-Vorbereitungsgruppe zum Thema ‚Commons‘ geben. Und bevor es losgeht diskutieren wir mit Occupy Bochum über Krisen und Griechenland.

Beim ersten Zwischenstopp wollen wir das Thema aller Mayday Paraden in den Vordergrund rücken und thematisieren prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region. Dazu sprechen wir mit Vertreter_innen von Bodo e.V. und Labournet Germany.

Über die besondere Situation von Migrant_innen und Flüchtlinge erfahren berichten dann Madonna e.V. und das Transnationale Aktionsbündnis.

Geänderte Route

Nach dem Kooperationsgespräch mit der Polizei hat sich außerdem die Route leicht geändert. Wir werden nicht wie geplant am Ende kurz über die Alleestraße laufen, um im Westpark die Demo zu beenden, sondern stattdessen zum Springerplatz gehen und dort die Parade ausklingen lassen. Die Route findet ihr bei Google Maps.


Letztes Vorbereitungstreffen am 23.4.

Posted: April 20th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Tags: | Kommentare deaktiviert für Letztes Vorbereitungstreffen am 23.4.

In wenigen Tagen findet der Euromayday statt. Vieles steht inzwischen.
In den kommenden Tagen werden wir fast täglich updates zu DJ*anes, Redebeiträgen, Themen etc auf unserem Blog veröffentlichen (schaut einfach täglich rein oder abonniert das RSS-Feed).

Weiterhin suchen wir Unterstützer*innen des Euromayday Ruhr 2012. Es wäre toll, wenn sich alle Gruppen, die den Aufruf unterstützen wollen, bis zum 23.4. bei uns melden.

Bei so manchen Aufgaben könnten wir noch Support brauchen. Konkret können wir nun schon sagen, dass wir am 30.4. ab ca. 17.30 Uhr noch zehn Leute für den Aufbau brauchen, fünf Menschen, die Buttons zur Finanzierung der Parade verkaufen und Ordner*innen für die Parade. Daher würden wir uns freuen, wenn ihr zum letzten Vorbereitungstreffen oder zum Bastelnachmittag am kommt:

  • Samstag, 21.4. ab 11 Uhr: Bastelnachmittag für die Parade
    im Sozialen Zentrum Bochum (Josephstr.2)
  • Montag, 23.4. um 19.30 Uhr: im Sozialen Zentrum Bochum (Josephstr.2)

Es gibt noch zwei weitere Termine:

  • Samstag, 21.4. ab 20 Uhr: Soli-Cocktailbar im Alsenstrassen Wohnzimmer (Alsenstrasse 27 / Bochum)
  • Freitag, 27.4. ab 16 Uhr: Basteln für den Euromayday – Teil II im Sozialen Zentrum Bochum

P.S.: noch gibt es Mobimaterial im Sozialen Zentrum. Kommt da vorbei oder meldet euch, wenn ihr was zugeschickt haben wollt.


Made in Common!?

Posted: April 19th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Tags: | Kommentare deaktiviert für Made in Common!?

Das diesjährige Motto des Euromayday Ruhr am 30 April in Bochum lautet: »Made in Common«. Dass die Euromayday-AktivistInnen damit nicht nur dem Slogan »Made in Germany« der kommerziellen Tanzveranstaltung »Mayday« in der Dortmunder Westfalenhalle widersprechen, liegt auf der Hand. Was sie damit nun genau meinen erklären sie im folgenden Gespräch.

Das Motto »Made in Common« könnte man frei übersetzten mit: »Hergestellt im Gemeinsamen«. Das klingt auf poetische Weise sympathisch bleibt aber etwas abstrakt. Was meint ihr damit genau?

Das was wir unter dem »Gemeinsamen« verstehen hat für uns ganz unterschiedliche Bedeutungen, die jedoch alle miteinander im Zusammenhang stehen. Zunächst bezieht sich das Motto »Hergestellt im Gemeinsamen« tatsächlich ganz unmittelbar auf die Produktion von Dingen, von Waren, Dienstleistungen und Informationen. Im Kapitalismus von heute werden Wissen und Kommunikation zu den wichtigsten Produktivkräften, und diese entstehen nicht in der Fabrik oder in der Forschungsabteilung eines Konzerns sondern in der gesamten Gesellschaft, im menschlichen Leben als solchen. Die Unternehmen nutzen dieses Wissen und die damit verknüpften Fähigkeiten als Ressource und beuten sie aus. Das funktioniert besonders gut wenn ein Produkt durch seine immateriellen Eigenschaften seinen eigentlichen Wert erhält.

Könnt ihr das an einem Beispiel einmal erläutern? 

Der Computerkonzern Apple verkauft mit dem iPad in erster Linie eine mobile Schnittstelle zum Internet. Ohne das Internet und die von Millionen UserInnen generierten Inhalte darin wäre das iPad bedeutungslos. Innovativ und wertvoll ist die Möglichkeit vernetzt zu kommunizieren und Wissen zu teilen. Dieses menschliche Handeln macht das Internet zu dem was es ist und nicht die Hardware. Apples Produkt iPad erhält also erst auf der Basis dieser »Produktion des Gemeinsamen« seinen Wert.

Die Möglichkeiten die das Internet bietet wären in diesem Sinne also eine öffentliche Ressource die ausgebeutet wird?

Ja, die nutzbar gemacht wird für die Entwicklung von Produkten die dann als Innovation verkauft werden. Oder aber durch Zugangsbeschränkungen und künstliche Verknappungen dieser Ressourcen. Und gleichzeitig werden die KonsumentInnen heute in die Produktion kostenfrei einbezogen, z.B. beim Bestellen im Internet, beim Einstellen von Fotos usw.

Dann könnte man auch sagen die Automobilkonzerne beuten das öffentliche Straßennetz aus?

Nein, hier geht es zunächst nur um die Frage wie wird Wissen und Kommunikation hergestellt und in die kapitalistische Wertschöpfung eingespeist. Dazu gehören z.B. auch affektive oder emotionale Fähigkeiten. Am Postschalter steht dir heute nicht mehr der mürrische Beamte gegenüber sondern die freundliche Servicekraft die ihr Dienstleistungslächeln lächelt. Aber du hast einen weiteren Aspekt des Gemeinsamen angesprochen – die Gemeingüter, die öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen, die Schulen und Krankenhäuser. Auch diese tragen zur Produktion des Gemeinsamen bei und stellen eine gesellschaftliche Ressource dar, die verteidigt werden muss. Hier wird Bildung, Mobilität und Vorsorge hergestellt ohne die eine Gesellschaft und auch die Privatunternehmen nicht existieren könnten. Die bürgerliche Wirtschaftswissenschaft spricht von so genannten »Externalitäten«. Andererseits geraten gerade die Gemeingüter heute unter Druck weil ihnen das Geld entzogen wird um die instabile Wirtschaft zu stützen. Man kann hier von einer Enteignung sozialen Eigentums sprechen. Die Gemeingüter werden heute prekär und sind Teil unserer prekären Lebens-, Lern- und Arbeitsverhältnisse.

Was meint ihr kann eine mögliche Antwort darauf sein?

Wenn wir diejenigen sind, die den gesellschaftlichen Reichtum gemeinsam produzieren, dann sollten wir auch nicht zögern ihn in sozialen Kämpfen einzufordern. Einerseits schüchtert uns die Verunsicherung unseres Lebens ein. Andererseits steckt in der Produktion des Gemeinsamen ein gewaltiges Potenzial der Befreiung von materieller Not und des Austauschs von Wissen als gesellschaftlichen Reichtum. Das können wir gemeinsam entdecken und auf neue Weise demokratisch nutzen und verteilen. Unsere Lebensverhältnisse, Wünsche und Träume sind sehr unterschiedlich und lassen sich nicht vereinheitlichen. Aber gemeinsam ist uns die Erfahrung der Prekarität. In diesem Sinne versteht sich der Euromayday als Plattform um »gemeinsam zu werden«, den unterschiedlichen Kämpfen einen gemeinsamen Ausdruck zu geben, sich kennen zu lernen und zusammen zu feiern. Das Motto »Made in Common« soll also auch dieses Potential einer Gegenmacht und neuen Form von Demokratie ausdrücken.


Unterstützer_innen/ Vorbereitung/ Route

Posted: April 18th, 2012 | Author: | Filed under: 2012, euromayday | Tags: , , | Kommentare deaktiviert für Unterstützer_innen/ Vorbereitung/ Route

In etwas weniger als zwei Wochen findet der Euromayday in Bochum unter dem Motto „Made in Common“ statt.
Dass das Gemeinsame auch ein gemeinsames Anliegen ist, zeigt die Liste der 35 Gruppen und Organisation, die den Aufruf bisher unterschrieben haben. Wir sind uns sicher, dass die Parade mit dieser breiten Unterstützung von Antifa bis Verdi-Jugend eine gute Alternative zu üblichen Feierlichkeiten um den 1. Mai bieten wird. Die Vorabenddemo am 30.4 soll nicht nur eine weitere “Tanz in den Mai”-Veranstaltung sein, sondern die Themen auf die Straße tragen, die uns am Herzen liegen und die wir gemeinsam verändern wollen. Dazu wird es entlang der Route mit mehreren Unterstützer_innen Interviews geben zu Themen wie prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen, zu Krisen in Bochum und Europa, zu Migration, Diskriminierung und Rassismus.

Mit Interviews und Musik ziehen wir um 19:00 vom Hauptbahnhof am Bermuda3eck vorbei durch Ehrenfeld über die Rottstraße zum Abschluss im Westpark. Die vorläufige Route findet Ihr hier (Link: Google-Map).

Die Parade erfordert aber noch gemeinsame Vorbereitung. Deswegen trifft sich die Vorbereitungsgruppe, mit allen Interessierten am Samstag den 21.04 um 11 Uhr zum Bastelnachmittag um Transparente und Plakate vorzubereiten. Am Abend gibt’s dann noch leckere Soli-Cocktails im Alsenstraßen Wohnzimmer deren Erlös in die Vorbereitungskasse fließt.

Bisher rufen über 35 Gruppen zum Euromayday 2012 in Bochum auf.
Eine aktuelle Liste findet ihr unterm Aufruf.